Dienstag, 19. April 2016

Nur noch kurz die Welt retten...

In wenigen Wochen fliege ich nach Uganda. Ich laufe dort den Muskathlon.
Das Ziel ist es, 10000€ an Spenden im Vorfeld zu sammeln. Dieses Ziel habe ich nun auch schon fast erreicht. Erzähle ich davon, ernte ich Staunen und Bewunderung. Warum eigentlich? Was denken die Leute, warum ich mich auf diese Reise mache? Und vor allem: was denke ich eigentlich, warum ich diese Reise mache?

Ich bin nicht Superwoman. Zehntausend Euro sind (für mich) sehr sehr sehr viel Geld. Aber 10000€ und drei Wochen in Uganda werden das Land nicht grundlegend verändern, das ist selbst mir klar.
Hoffentlich wird sich das Leben für 10 Kinder, die einen Sponsor gefunden haben oder von den Spenden unterstützt werden, verändern. Ja, für diese Hoffnung nehme ich beim Muskathlon teil.

Aber woher kommt dieser Gedanke, dass ich "Afrika retten" kann? Der Ursprungsgedanke dahinter ist ein rassistischer und selbstverliebter Gedanke: Ich bin besser als die.

Das ist es keinesfalls, was ich denke und was ich vermitteln will. Diese Liste mit 10 Dingen, die man vor einem Missionseinsatz wissen sollte, hat mir so geholfen, ein besseres Verständnis zu bekommen.

Ich bewundere Organisationen wie Compassion, die mit Gemeinden vor Ort und mit Einheimischen arbeiten. Sie tun eine großartige Arbeit. Sie arbeiten, um Kinder im Namen Jesu aus Armut zu befreien.
Denn wir müssen Afrika und auch kein Land der Welt retten. Jesus ist gekommen, um zu suchen und zu retten was verloren ist. 

Ich freue mich ehrlich auf unseren Ugandaaufenthalt. Aber ich habe auch ein bisschen Angst, da vieles ganz anders sein wird. Ich will mit einer lernenden Haltung reisen, denn ich bin überzeugt: Ich kann viel von dem Land, den Leuten, den Umständen lernen. Ich kann überall etwas dazu lernen, wenn ich es möchte. Ich möchte mit offenen Augen und mit offenem Herzen durch die Welt gehen und an jeder Ecke, egal ob in Deutschland oder in Uganda, auf Gottes Stimme hören und auch Menschen zu Wort kommen lassen. Ich kann die Welt nicht retten. Ich selbst brauche Jesus als meinen Retter. In diesem Punkt habe ich bereits die erste Gemeinsamkeit gefunden mit vielen wunderbaren Menschen, denen ich begegnen werde. Und ich denke, dass das eine gute Basis ist. :)


Love,
Anni

1 Kommentar:

  1. Liebe Annika,
    ich bewundere wirklich, wie du dich für die Kinder in Uganda einsetzt, mit welcher Haltung du dies tust und wie es durchziehst!
    Ich bete für euch, dass ihr eine tolle, segensreiche und bereichernde Zeit habt!
    Alles Liebe
    Laura

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